Bereits während der ersten Bauphase von Burg Reichenberg wird ein Kapellenraum in der Erweiterung der Schildmauer im ersten Stock zwischen den beiden ursprünglichen Türmen eingerichtet. Die eigentliche Kapelle (Nikolauskapelle) bot mit einer Größe von 6 x 3 Metern nur dem engsten Familienkreis des Burgherrn Platz. Aus eigenem Glaubensverständnis, aber auch mit einem Erzbischof Balduin von Trier als Lehnsherrn, war die Erbauung und Einrichtung einer Kapelle gleich zu Baubeginn im schönsten und sichersten Teil der geplanten Burganlage quasi Verpflichtung. So wird auch schon 1362 ein Kaplan Forlip erwähnt, der im Auftrage des Erzbischofs von Trier hier seinen Dienst versieht.
Die evangelische Kirchengemeinde Reichenberg wird von einem selbstständigen 4-köpfigen Kirchenvorstand geführt. Verwaltet wird die Kirchengemeinde vom Pfarramt in Bornich.
Die Katholiken Reichenbergs gehören Pfarrei Heilige Elisabeth von Schönau und besuchen die Kirche St. Johannes in St. Goarshausen. Ältere Mitbürger wissen noch zu berichten, dass sie sonntags, bei Wind und Wetter zu Fuß nach St. Goarshausen hin und zurück laufen mussten, um in die Kirche zu gehen. Heute hat man es mit dem Auto etwas bequemer.