Loreley, die schöne Wilde
Wandertipp Eine frühlingshafte Extrarunde um den berühmtesten RheinfelsenSt. Goarshausen. Während noch einige Zeit auf dem Loreley-Plateau die Bagger rollen, lockt Deutschlands romantischster Felsen dennoch zu einem Wanderausflug: Die Loreley-Extratour führt auf verschlungenen Pfaden und aussichtsreichen Wegen nicht nur direkt ans Rheinufer, sondern auch zu grandiosen Panoramablicken und ins idyllische Forstbachtal. Die Loreley-Extratour startet am Loreley-Besucherzentrum. Gemeinsam mit dem Rheinsteig wandern wir auf einer kurzen und ausgeschilderten Umleitung entlang der Kreisstraße 89. Im freien Feld trennen wir uns vom bekannten Fernweg und biegen auf einen Pfad, teils mit Stufen verstärkt, ab. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind hier zu jeder Jahreszeit Pflicht – die Aussichten aber sind besonders im Frühling fantastisch: Vor uns breitet sich das Rheintal aus, Burg Katz und Festung Rheinfels thronen an beiden Ufern.
Am Ufer entlang zum Treidelpfad
Durch aufgelassene Weinbergslagen steigen wir ab, nutzen einen Tunnel unter der Bahnstrecke und queren die viel befahrene B 42. Eine Treppe bringt uns ans Rheinufer, wo wir dem Treidelpfad nach rechts folgen. Nach 2,2 Kilometern verlassen wir das Ufer und queren die B 42 im Ortsbereich von St. Goarshausen. Sogleich wenden wir uns der Forstbachstraße zu, um den Ansteig aufs Rheinplateau zu beginnen. Gemeinsam mit dem Rheinsteig biegen wir bald links auf einen steilen Pfad ab und genießen tolle Ausblicke auf Burg Katz und den Rhein. Wir verabschieden uns wieder vom Rheinsteig und wandern rechts in den Ort. Auf Höhe der freiwilligen Feuerwehr führt uns ein Feldweg am Rand der Bebauung entlang. Flankiert von Gehölzen und mit einigen Richtungswechseln passieren wir Patersberg (auch hier ist ein Einstieg in die Tour möglich) und setzen den Anstieg fort. Immer wieder verharren wir, denn die Aussicht zurück ist grandios. Nach 4,6 Kilometern erreichen wir eine Kuppe und schwelgen in der Panoramasicht, die sich bis weit ins Hinterland erstreckt.
Ab dem Friedhof von Patersberg führt uns die Loreley-Extratour mit etwas Auf und Ab am Forstbachtal entlang. Alte Holzschilder weisen auf die Bornsmühle hin, die unser nächstes Zwischenziel ist. Am Zuweg zum Immenhof knickt die Extratour rechts ab und verlässt das Forstbachtal.
Bornicher Grillhütte lädt zur Rast
Der Anstieg führt uns durch Mischwald zurück zum Rheinplateau. Nach 8,7 Kilometern erreichen wir das Areal der Bornicher Grillhütte, das zur verdienten Pause einlädt. Langsam nähern wir uns mit sanftem Gefälle dem Rheintal. Am Wegweiser Bornichbach treffen wir erneut auf den Rheinsteig, die gute Beschilderung wird uns nun bis zum Ende der Tour begleiten. Schließlich erreichen wir den Fünfseenplatz, der Pfad senkt sich ab, und nach 11,3 Kilometern treffen wir auf die asphaltierte Zufahrt zum Leiselhof – und genießen am Rastplatz noch einmal den unversperrten Rheintalblick. Ein kurzer Zuweg führt zur ersten Felskanzel. Die Loreley-Extratour bringt uns wenig später zum Spitznack, einem Felsmassiv mit dem nächsten tollen Blick auf den Rhein und zur Loreley. Als unser Weg die Hangkante verlässt, folgen wir ihm durch einen Gehölzriegel zum Weinlehrpfad. Vorbei an einem Rastplatz mit Brunnen geht es bergan durch die Weinberge. Nach 14,4 Kilometern nehmen wir den Platz der sagenumwobenen Loreley ein und genießen – trotz Baustelle – die Aussicht aus luftiger Höhe.
Buchtipps: „Rheinschleifen – Schöneres Wandern“, Pocket mit Übersichtsfaltkarte, 12,95 Euro. „Rheinsteig und Rheinburgenweg – Ein schöner Tag“, Wandern mit Anbindung an die App „Traumtouren“, 300 Seiten, 14,95 Euro.
www.ideemediashop.deRhein-Zeitung Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Samstag, 25. März 2017, Seite 33